von Jürgen Vagt
Eigentlich wollte ich in Ruhe einen Kurs für Busunternehmen machen und diesen dann hier veröffentlichen: http://elektroautovergleich.org/buecher-und-kurse-rund-ums-elektroauto/ . Aber der Spiegel hat nun wieder sehr reißerisch über das Thema berichtet und einen sehr negativen Tenor verwendet. http://www.spiegel.de/auto/aktuell/elektrobusse-in-deutschland-zu-teuer-zu-unzuverlaessig-zu-aufwendig-a-1138185.html
Deswegen will ich auf dieses Thema eingehen und darstellen, wie sich die elektrische Busse im öffentlichen Nahverkehr entwickeln. Nun der Bund der deutschen Verkehrsunternehmen beschreibt die verfügbaren elektrischen Busse als zu teuer und aufwändig und nicht praxistauglich. Ja genau, diese Argumente hört man immer bei Innovationen und mit dieser Abwehrhaltung sollte man sich auch nicht weiter beschäftigen. Die gegenwärtigen Dieselverkehrsbusse bringen sehr viele Schadstoffe in die Stadt, eben genau dahin, wo viele Menschen leben. Wenn man den umweltfreundlichen ÖPNV schätzt, dann meint man eigentlich U und S-Bahnen. Denn die CO2 Bilanz ist bei dieselbetriebene Verkehrsbusse besser, nur die Stickstoffbelastungen sind bei Verkehrsbussen sehr erheblich.
Warum setzt sich der Elektrobus nicht durch
Eigentlich eine gute Frage, denn natürlich gibt es bei elektrischen Bussen auch ein Reichweitenproblem, aber die begrenzte Reichweite ist im Linienbetrieb kein Problem. Denn wenn im Linienverkehr 10 mal die Linie 20 gefahren wird und das eine Tagesfahrleistung von 200 Kilometer bedeutet, dann müssen im schlimmsten Fall zwei Elektrobusse einsetzen werden und nicht einen Diesel, aber in diese Anwendungen braucht man keine spontane Reichweite von 1000 Kilometern. Zugebermaßen wird der elektrische Bus keine Anwendung im Fernbusbetrieb finden, aber der elektrische Antrieb passt gut in den städtischen Linienverkehr.
Anbieter als Problem
Nun in den Deutschland herrschen langjährige Beziehungen zwischen den Busunternehmen und den deutschen Busherstellern MAN und Daimler, so dass die Busbetreiber auf die elektrischen Busse von Daimler und MAN warten. Wenn man den Herstellern trauen darf, ist es 2018 und 2019 soweit, schade eigentlich denn mit Solaris gibt es schon ein neu gegründeten Bushersteller, der ausschließlich elektrische Busse herstellt. Aber dieses Start up tut sich schwer gegen die etablierte Konkurrenz, zwar sind deren Busse in der Anschaffung gut 100000 € teuer, aber trotzdem könnten Sie bezogen auf die Nutzungsdauer eine Ersparnis für den Busbetreiber bedeuten.
Der Beitrag Elektrobusse im Öpnv- wann kommen Sie? erschien zuerst auf elektroautovergleich.org.